Länder und Kommunen sind langsam und schaffen es sowieso nicht, zirkulär und innovativ an den Gebäudebestand ranzugehen? Von wegen!
Wie es gelingen kann, hat Kathrin Fändrich, Baudirektorin, Bereichsleiterin Hochbau des Staatliches Bauamt in Augsburg mit dem Projekt „Architektur. Im Kreis“ eindrücklich gezeigt und bei unserem 1. Zirkulären Impuls am 21.03.2023 vorgestellt.
Gemeinsam mit Prof. Mikala Holme Samsøe von der Hochschule Augsburg und Concular wurde das Gebäude der Alten Stadtbücherei in Augsburg vor dem Rückbau von Studierenden erfasst und viele Bauteile zur Weiterverwendung verkauft. 80 % der erfassten Bauteile konnten so einen neuen Nutzen und Ort finden. Die gebundene graue Energie als ideeller Wert der Bauteile konnte erhalten werden und der Rückbau des wichtigen öffentlichen Gebäudes inmitten von Augsburg partizipativ gestaltet werden. Die ehemaligen Mitarbeitenden, Nutzende und Anwohner:innen haben Abschied nehmen können.
Dabei kann öffentliches Bauen in Zeiten der reduktiven Moderne bereits heute mehr, als es für viele möglich erscheint. Kathrin Fändrich geht sogar noch einen Schritt weiter,
„Gebäude wie früher abzubrechen und einfach auf die Deponie zu fahren verstehe ich als Haushaltsverstoß. Wir dürfen die Graue Energie nicht einfach wegschmeißen.“
Kathrin Fändrich, Baudirektorin, Bereichsleiterin Hochbau des Staatliches Bauamt in Augsburg
Mehr Mut und pragmatische Herangehensweisen bräuchten Kommunen und Länder, wenn es darum geht loszulegen mit dem zirkulären Bauen. Diese direkte und mutmachende Ansprache, stieß bei den über 45 Teilnehmenden auf offene Ohren. Im anschließenden Austausch ging es um praktische Tipps und Erfahrungen, um bürokratische Hürden zu überwinden – Kathrin Fändrich teilte diese Erkenntnisse gerne und ist gespannt, wie es bei uns in OWL weiter geht mit der Transformation zum zirkulären Bauen.
Danke an alle, die mit dabei waren!