Erprobung der Wimmelbücher und Karten von „Loop geht ein Licht auf“ und „Loop hat was um die Ohren“ in der Grundschulbildung
Durchführung durch Dr. Anke Valentin / WILA Bonn
Die Erprobung beider Hefte wurde mit Schüler*innen und Lehrkräften der zweiten und vierten Klasse durchgeführt.
Vorbereitung
Noch im Mai 2023 wurden sechs Grundschulen angefragt, um Kinder und Lehrer*innen der zweiten und der vierten Klasse zu gewinnen, die die beiden Wimmelbücher sowie die ergänzenden Materialien in den Projekttagen unmittelbar vor Ferienbeginn erproben.
Zielgruppenspezifisch wurden Lernstationen entwickelt, um insbesondere die Karten der Wimmelbücher für das eigene Experimentieren der Kinder nutzen zu können. Als eins der größten Probleme kristallisierte sich hierbei heraus, dass gerade für die Lichtexperimente verdunkelbare Räume benötigt wurden. Daher wurden überwiegend Experimente im Themenfeld Akustik angeboten und das Themenfeld Licht wurde überwiegend über die Betrachtung der Bücher vorbereitet.
Durchführung
Die Erprobungen der Wimmelbücher zu den beiden Themenfeldern erstreckte sich über mehrere Tage, damit Exkursionen in Räume verschiedener Lichtverhältnisse und Geräuschkulissen (z. B. Straßen, Wald, Keller) einbezogen werden konnten. Zudem konnten die Kinder auf diese Art und Weise zuhause „erforschen“, welche Geräte und Lichtquellen sie kennen und einen direkten Bezug des Erlernten zum Alltag herstellen.
Im ersten Schritt wurden die Experimente in folgenden Stationen aufgebaut: Geräusche elektrischer Geräte erkennen, Schrittgeräuschen lauschen, durch Papier sprechen, Hören auf Entfernung, Lichtquellen zählen und Farbänderungen im Dunkeln
Im zweiten Schritt wurden die Wimmelbilder angeschaut. Dafür wurden die Wimmelbilder als Poster ausgedruckt und auf Tische bzw. auf den Boden gelegt, so dass die Kinder sie genau angucken und durchsuchen konnten. Neben einfachen Suchaufgaben, wurden die Texte zu den Bildern vorgelesen und die Kinder sollten Beziehungen zu den anfangs durchgeführten Experimenten knüpfen.
Beobachtungen
Es konnten große Unterschiede zwischen den Kindern der zweiten und der vierten Klasse festgestellt werden: Während die Kinder der zweiten Klasse viele Details in den Wimmelbildern entdeckten, die teilweise nichts mit den Experimenten zu tun hatten, konnten die Kinder der vierten Klasse in der Regel einen guten Bezug zwischen Experimenten und Wimmelbildern herstellen.
Einige Begriffe und Namen kannten weder die Kinder der zweiten noch der vierten Klasse, wie Leuchtdioden, Rumpelkammer oder Verbrennungsmotor. Da die Karten aber von den Pädagoginnen aktiv eingebracht und nicht einfach nur abgelesen wurden, konnte mit diesen Begrifflichkeiten gut umgegangen werden, sie gaben sogar zusätzliche Anlässe für Fragen und Antworten.
Die schlaue Maus haben die meisten Kinder sofort ins Herz geschlossen und ließen gerne von ihr erklären, wie man Licht und Akustik nachhaltig im Alltag erlebt.
Evaluationsgespräche mit den Lehrkräften
Folgende Fragestellungen wurden in den Gesprächen verfolgt: Wirkten die Kinder interessiert und neugierig? Welches Verständnis von Bezügen konnte durch die Materialien erreicht werden? Was brauchen Pädagog*innen, um die Bildungseinheiten ohne externe Unterstützung durchzuführen? Sind die Wimmelbilder und Karten passend für den Unterricht?
Die Lehrkräfte schätzten die Bücher verbunden mit den Anregungen zu verschiedenen Experimenten als wertvoll für den Unterricht ein. Einige Themen sind sicherlich eher für ältere und einige durchaus auch schon für jüngere Kinder geeignet. Gerade bei den Themen, die komplexer sind – als Beispiel wurde hier die Entstehung von Regenbogen genannt – wurde durch die Bildungseinheiten erst einmal nur der Blick für Licht und Klang geschärft, um dann in weiteren Unterrichtseinheiten intensiver darauf eingehen zu können.
Fazit
Die Wimmelbücher waren bei den vierten Klassen ein voller Erfolg!
Die Bücher, Karten und Experimente wurden als sehr gut passend für die vierte und sicherlich auch für die dritte Klasse bewertet. Wenn sie bei jüngeren Kindern eingesetzt werden, regen sie zwar die Beschäftigung mit den verbundenen Themen an, schaffen es aber nicht, den Bezug zum nachhaltigen Verhalten herzustellen.
Insgesamt wird es als sinnvoll erachtet, die Auseinandersetzung mit den Themenkomplexen und den angebotenen Materialien über mehrere Tage – vielleicht sogar über zwei bis drei Wochen – zu strecken.
Auf diese Weise kann man begleitende Alltagserfahrungen entspannter einbeziehen und die Lerninhalte gut mit dem Curriculum der dritten und vierten Klasse verbinden.
Interessierte können sich bei der Geschäftsstelle Lippe zirkulär melden.
Kontakt: b.essling@kreis-lippe.de